„Demokratie gestalten: Kunst und Kultur in Zeiten antidemokratischer Entwicklungen“ (AT)
Die 13. Kulturkonferenz Ruhr am 11. September in Gelsenkirchen widmet sich dem gestaltenden Potential von Kunst und Kultur für eine starke Demokratie in Zeiten von Verunsicherung, Rechtsruck und gesellschaftlicher Spaltung. In Impulsvorträgen, Diskussionen und Workshops wird erörtert, welche Voraussetzungen dieses Potential sichern, welche Gegebenheiten es gefährden und welche Solidaritätspraktiken es stärken.
Kunst und Kultur sind für die Demokratie in einer pluralistischen Gesellschaft essenziell: sie ermöglichen die Reflexion gesellschaftlicher Prozesse, fördern kritisches Denken sowie freie Meinungsäußerung und ermutigen zur aktiven Mitgestaltung. Indem Kunst und Kultur Freiheit, Toleranz und Diversität fördern, wirken sie antidemokratischen und populistischen Tendenzen entgegen und schaffen Orte der Gemeinschaft, Begegnung und Vielfalt, sowie Raum für ergebnisoffenen Diskurs, für gesellschaftliche Reflexion und Kritik. Kunst kann Missstände sichtbar machen, Ungerechtigkeiten anprangern und zum Nachdenken anregen. Sie fordert bestehende Normen heraus und eröffnet neue Perspektiven.
Menschen identifizieren sich stärker mit demokratischen Werten, wenn sie Möglichkeiten zur politischen Mitgestaltung erleben. Die derzeitige Vertrauenskrise der repräsentativen Demokratie zeigt: Es braucht Orte, an denen politische Teilhabe erfahrbar wird. Kunst und Kultur können hier eine zentrale Rolle spielen, als kreative Formen politischer Bildung und als Räume für offenen Austausch. Kulturelle Orte, wie z.B. Theater, Museen, Festivals oder soziokulturelle Zentren, bieten die Chance, demokratische Prozesse durch Beteiligung, gesellschaftliche Debatten und Engagement erlebbar zu machen. Sie sind Experimentierräume, in denen Menschen demokratische Formen des Miteinanders ausprobieren können. Sie schaffen Freiräume, in denen Visionen einer starken Demokratie entwickelt, Handlungsspielräume erkannt und Alternativen gedacht werden können. Gerade aus ihrer Unabhängigkeit heraus können Kunst und Kultur mit diesen Narrativen Impulse für politische Prozesse geben, öffentliche Diskurse bereichern und neue Perspektiven eröffnen. Partizipative Kunstprojekte ermutigen zudem Menschen, sich aktiv in gesellschaftliche Prozesse einzubringen. Für die Kulturpolitik, aber auch für die Politik insgesamt, bedeutet das: Kunst und Kultur müssen als demokratiestärkende Kräfte stärker wahrgenommen und gefördert werden.
Die 13. Kulturkonferenz Ruhr bietet eine Plattform, um zentrale Fragen zu diskutieren und gemeinsam nachhaltige Strategien für eine starke regionale Kulturlandschaft mit demokratischer Wirksamkeit zu entwickeln.
Eine Anmeldung zur Konferenz ist ab Sommer 2025 über diese Seite möglich.

Dokumentation der Kulturkonferenz Ruhr 2024
Die Dokumentation der 12. Kulturkonferenz Ruhr zum Thema“Muse oder Monster - Künstliche Intelligenz in Kunst und Kultur” stellen wir Ihnen kostenlos als PDF zum Download oder in der Printversion zur Bestellung per Post bereit. Die Texte zur Kulturkonferenz 2024 wurden von jungen Menschen aus dem Redaktionsteam von Strobo Ruhr erstellt. Sie resümieren die Beiträge, Fragen und Ergebnisse aus den verschiedenen Panels und Diskussionsrunden.

Kulturkonferenz Ruhr mittendrin
Die 2024 gestartete neue RVR-Reihe „Kulturkonferenz mittendrin“ vertieft die Themen der Kulturkonferenz praxisnah und in wechselnden Formaten.
Im Februar 2025 lud die “Kulturkonferenz Ruhr mittendrin” Kunst- und Kulturschaffende zu einem Austausch mit KI-Expert*innen ein - in Kooperation mit der Akademie für Theater und Digitalität in Dortmund.
Im Februar 2024 startete die Reihe im Cafè Central des Essener Grillo-Theaters mit einem Dialogformat unter dem Titel „Szene machen“.